Montag, 22. September 2014

Bin ich so weit????

Ich dachte, ich melde mich mal und berichte kurz, wie meine Ultraschalluntersuchung heute bei meiner FÄ war. Ich muss sagen, heute war meine FÄ doch ziemlich im Stress, was ich so prinzipiell nicht wirklich mag, aber durchaus verstehen kann, wenn man die Menschenmenge am Empfang gesehen hat und ich ja mal wieder eine der Patientinnen war, die dazwischen geschoben wurde. Also sei ihr verziehen, dass sie nicht wirklich Zeit für einen Smaltalk hatte. Aber so richtig etwas zu bequatschen gab es eh nicht, denn die Zyste ist weg (juhu) und meine GMSH bewegt sich zwischen 7-8 mm und das bei Zyklustag 12/13 was sehr gut ist, denn das Ei auf der linken Seite, dass wohl demnächst springen wird hatte eine Größe von 17,7 mm und wie ich ja weiß, springen bei mir die Eier immer ganz gerne relativ spät, so bei einer Größe von 24-26 mm, also noch Luft für das Ei und noch Luft für die Schleimhaut. Ich bin also ganz begeistert und muss auch jetzt erst einmal nicht mehr zu ihr. Als ich gesagt habe, dass ich am überlegen bin, wieder mit einem Versuch evtl. zu starten, hat sie gegrinst......ich glaube, sie war nicht sonderlich überrascht und ich bin wieder die Patientin, die sie kennt :-). Ansonsten gibt es vielleicht noch zu erwähnen, dass meine Krankenkasse den Weg der Klinik mitgegangen ist und mir drei neue Versuche bewilligt hat. Tja.........jetzt ist alles wieder bereit.......was fange ich damit nur an??????

Donnerstag, 18. September 2014

Eine klare Kampfansage an das Universum

Heute ist schon der 18. September und zum ersten Mal habe ich das Gefühl, als wäre die Zeit auf meiner Seite. Denn das sie momentan so an mir vorbeifliegt ist positiv. Normalweise will man das ja eher nicht, denn es bedeutet ja auch, dass man älter wird und wer will das schon, schon gar nicht in der Kinderwunschzeit, aber momentan bin ich über jedem Tag froh der vorüber ist, denn so rücke ich immer näher an einen vielleicht neuen Versuch heran. Noch immer steht nicht fest, wann das sein wird, aber der Wunsch wird immer größer und mein lieber Mann ist auch wieder bereit! Ich verlasse mich da jetzt mal komplett auf mein Bauchgefühl und nicht darauf, was wohl das Umfeld denken oder erwarten könnte. Ich glaub, jeder der mich kennt, weiß das ich es irgendwann wieder wagen werde und vielleicht ist der Zeitpunkt auch gar nicht mehr so weit weg.
Eine liebe Freundin hat zu mir gesagt, als sie von unserem Unglück erfahren hat, dass sie mit keiner Sekunde daran gezweifelt hat, dass wir es irgendwann noch einmal versuchen werden, sondern ganz im Gegenteil sogar gedacht hat: "Jetzt erst recht"!
Und eigentlich hat sie damit den Nagel auf den Kopf getroffen......."Hörst Du Universum, ich mache mich gerade fit, mit grünen Smoothies, viel Sport, Entspannung und innerer Ruhe und werde Dir in naher Zukunft zeigen, wo der Hammer hängt......mir nimmst Du meinen Wunsch nicht weg, mir nicht!!!!!"
Ich glaube, dass ich an diesem Punkt angelangt bin, verdanke ich ganz vielen lieben Menschen, die mit mir diesen Weg gegangen sind, mir zugehört haben, mit mir geweint haben, mir Optimismus geschenkt haben oder auch mit mir dieses Schicksal teilen. Ganz vorne weg danke ich natürlich meinem lieben Mann, ohne meinen Fels in der Brandung wäre ich da nie durchgekommen und ein weiteres großes Danke geht an meine Zwerge Valerie & Felix, ohne euch und ohne diese tägliche Liebe, die ich für euch empfinde wäre ich nicht aus dieser Zeit mit einer solchen Kraft und Hoffnung entstiegen.......DANKE!!!

Donnerstag, 11. September 2014

Reset......alles auf Anfang!

Ich bin jetzt ganz offiziell wieder auf "Null", wieder an der Startposition! Schon bereits am Montag hatte ich immer mal wieder, trotz Progesteron, leichte Blutungen. Dienstagabend war es dann noch etwas stärker. Deswegen hatte ich kurzerhand beschlossen, den Dienstagabend die letzte Progesteron zu nehmen und dann den Dingen seinen Lauf zu lassen. Hatte so ein wenig das Gefühl, als wollte da etwas starten und ich bremse es immer wieder mit dem Progesteron aus. Hätte ja eh am Donnerstagabend die letzte genommen, also was soll´s. Und das war eine gute Entscheidung, denn am Mittwochmittag kam die Blutung dann eindeutig regelstark. Irgendwie sind das gemischte Gefühle, auf der einen Seite freut man sich, denn es sind jetzt mittlerweile fast 10 Wochen her und man hat so das Gefühl, dass dieser Moment, die erste Regel zu bekommen, der wirkliche Abschluss ist und außerdem ist man als Asherman Patientin über jeden Tropfen Blut glücklich. Aber genau das ist die zweite Seite der Medaille, denn man bekommt damit auch mal wieder gezeigt "ja, es ist alles rum, Du stehst am Anfang".........als wäre nie etwas gewesen.

Einen weiteren Vorteil hatte es, dass die Blutung einsetzte, ich konnte mich in der Klinik melden und den Behandlungsplan anfordern. Dieser müsste heute in der Post sein, so dass ich ihn dann an die Kasse weiterreichen kann. Die Klinik hat mir noch mal ausdrücklich mitgeteilt, dass sie den Behandlungsplan jetzt so ausgefüllt haben, dass dieser einer zweiten Geburt dienen soll. Sie sagten, sonst hätten wir keine Chance noch einmal drei Versuche bewilligt zu bekommen. Ich bin ja mal gespannt, aber eigentlich ganz optimistisch, auch wenn 10 gr. gefehlt haben für die "offizielle Bezeichnung" einer Geburt. Auch das war irgendwie ein komisches Gefühl. Einen Behandlungsplan anzufordern ist eben ein wichtiger, großer Schritt, damit startet alles! Wann wir aber genau starten, wird man sehen, aber das hatte ich ja schon mal erwähnt. Die Zeit wird es zeigen, der richtige Moment wird kommen.......


Freitag, 5. September 2014

Hallo, Lebensfreude, wo genau bist Du??????

Heute habe ich meinen freien Tag, dies ist ein Teil der Wiedereingliederung und ich muss sagen, dass ist eine tolle Regelung, denn man weiß, es gibt einen Tag in der Woche, wo man durchatmen kann.
Gestern hatte ich keinen guten Tag. Gestern genau vor zwei Monaten ist es passiert, dass Valerie und Felix zu den Sternen gegangen sind und das hat mir doch mehr auf die Stimmung gedrückt, als ich erwartet hatte. Auf dem Weg morgens zur Arbeit, hatte ich so das Gefühl, als würde ich da automatisiert hinfahren und das obwohl mein tiefstes Inneres sagt, dass ich das doch gar nicht will. Ich will nicht zurück ins Hamsterrad, ich wollte etwas anderes, ich wollte zum jetzigen Zeitpunkt meinen dicken Bauch vor mich herschieben und mich mit Wassereinlagerungen oder schmerzhaften Tritten gegen sämtliche Innereien rumschlagen. Ich hätte am liebsten umgedreht und wäre irgendwo hingefahren, wo es schön ist, wo ich mich nicht mit der Wirklichkeit beschäftigen muss. Und zum ersten Mal wurde mir so richtig bewusst, dass ich mich verändert habe. Ich bin ein so positiver, lebensbejahender Mensch und ich muss jeden Tag herzhaft lachen, sonst habe ich das Gefühl nicht zu atmen, aber genau das ist verschwunden. Ich habe das Gefühl, mit den Zwergen ist auch meine Lebensfreude gestorben. Bekomme ich sie jemals zurück, werde ich wieder der Mensch, der ich einmal war und was muss ich dafür tun?????
Ich habe dann gestern Abend mit meinem Mann darüber gesprochen und ihm auch erzählt, dass ich kurzzeitig den Gedanken hatte, mich von meiner Firma ein paar Monate freistellen zu lassen und zu reisen.......schöne Momente zu erleben, weit weg von allem. Ich habe mal für ein halbes Jahr in Neuseeland gelebt und vermisse das Land und meine Freunde sehr. Genau dorthin würde ich auf alle Fälle reisen, denn da könnte ich vermutlich endlich mal durchatmen. Mein Mann konnte das gut verstehen und würde natürlich alles mitgehen, aber er sagte auch, dass er glaubt, dass es ein Davonlaufen wäre und wenn ich zurückkäme, mich die Wirklichkeit doch wieder einholen würde. Er hält es für sinnvoll genau dieses Hamsterrad zu laufen, sich der Wirklichkeit zu stellen und dafür ist die Wiedereingliederung genau der richtige Weg. Wir haben jetzt beschlossen, öfter am WE wegzufahren um Inseln zu schaffen, Inseln aus denen ich wieder Kraft ziehen und hoffentlich meine Lebensfreude wieder zurückbekomme. Vermutlich hat er recht und ich sollte nicht weglaufen. Ich merke ja auch, dass die paar Stunden an der Arbeit gut tuen und gestern hat sich auch endlich der Knoten in meinem Kopf gelöst, denn ich hatte die ersten Tage das Gefühl, als hätte ich ein Knoten im Kopf. Ich wußte nichts mehr, ich hatte alle Namen mit denen ich die letzten zwei Jahre zu tun hatte vergessen, ich habe nichts verstanden von dem was mir meine Kolleginnen erzählt haben und war wie Watte im Kopf und gestern war es dann endlich soweit und der Knoten ist regelrecht zersprungen, was an diesem sehr bescheidenen Tag, ein wenig Sonnenschein gebracht hat. Jetzt gleich werde ich zum Sport gehen.......denn das ist zur Zeit so eine Art Insel für mich und heute Nachmittag hole ich den Geburtstag meines Patenkindes nach, wo ich mich sehr drauf freue. Eine Frage hätte ich zum Abschluss jedoch noch an euch. Seit ihr auch wie ein Magnet Schwangeren oder frischen Mamis gegenüber? Egal wo ich mich aufhalte, in kürzester Zeit stehen Schwangere oder Mamis mit Kinderwagen neben mir. Ich war vor zwei Tagen in der Stadt unterwegs und wollte im Kaufhaus mit dem Fahrstuhl fahren. Ja, natürlich, auch mir ist bewusst, dass Schwangere und Mamis den Aufzug benutzen, aber mussten es dann gleich vier Mamis mit Kinderwagen sein, die mit mir vom EG bis zur 6. Etage fahren????? Dann war ich gestern nach der Arbeit im Fitnessstudio und wollte einfach nur entspannt eine Runde schwimmen, was schon kein leichtes Vorhaben war, denn das letzte Mal war ich schwimmen, als ich schwanger war und meinen neuen Tankini ausgeführt  habe und total glücklich über mein Leben war. Ich habe mich sehr darüber gefreut, dass kaum jemand im Becken war und die, die im Becken waren, sind dann irgendwann raus, so dass ich komplett alleine meine Bahnen ziehen konnte, bis, ja bis eine Schwangere sich dazu entschied, dass Becken mit mir zu teilen.........Universum, warum machst Du das????? Muss ich da durch? Wenn ja, warum????? Vielleicht kann mir ja eine von euch sagen, warum das so ist?

Dienstag, 2. September 2014

Post x 2

Ich beginne den Post mit meinem Arzttermin am vergangen Freitag, bevor ich euch von meinen ersten beiden Tagen zurück an der Arbeit berichte. Leider ist noch immer die Zyste da, zwar etwas kleiner, als noch vor 14 Tagen, aber noch da. Somit hab ich mich dazu entschieden meinem Körper bei der Beseitigung ein wenig zu helfen und nehme jetzt 14 Tage lang Progesteron. Aussage meiner FÄ war, dass ich leider in der ersten Zyklushälfte feststecken. Die GMSH hatte eine stolze Höhe von 11,5 mm, aber dadurch das die Zyste zu viele Östrogen produziert, schnallt mein Körper natürlich nicht, dass er die GMSH langsam mal loswerden muss. Na gut, Arschtritte ist mein Körper ja nun schon gewöhnt, also wird er auch diesen kleinen, zarten Arschtritt schon hinbekommen. In drei Wochen habe ich dann wieder einen Termin, um zu schauen, ob die Zyste noch da ist und ob die Regel bis dahin eingesetzt hat. Das hoffe ich doch sehr, denn Freitag werden es neun Wochen und so langsam hätte ich doch gerne mal meinen Körper zurück. Außerdem hat es ein Gefühl von "Reset".

Am Montag habe ich mit meiner Wiedereingliederung begonnen und wie in jedem Job, startete er mit Formalitäten. Bei mir sind die Formalitäten etwas aufwändiger, da mein Projektbüro am Flughafen ist und ich unter anderem in den Sicherheitsbereich zur Baustelle muss. Schon in meinem letzten Projekt war ich am Flughafen, allerdings habe ich mit Beginn des Beschäftigungsverbotes meinen Ausweis inkl. Fahrerlaubnis in den Sicherheitsbereich abgegeben. Somit saß ich schon Montagmorgen bei der Ausweisstelle, oh man, dass ist wie beim Arbeitsamt........Nr. ziehen und warten, warten, warten.
Als ich diese Hürde endlich geschafft hatte, musste ich natürlich noch EDV Themen bewältigen, um meinen Lappi auch in das System meiner Kollegen zu bekommen. Womit ein Telefonat mit unserem EDV Spezialisten am festen Standort in der Stadt verbunden war und dieser erste einmal als Einleitung sagte :" Jetzt erst einmal Brainstorming, du hast doch Nachwuchs bekommen, oder?".......was sagt man da.....ja, nein, jein.... es endete mit Ende des 6. Monats traurig. Es war danach absolute Stille am anderen Ende. Und dann kam nur " das ist doch scheiße und ich frag auch noch". Komischerweise  fängt man dann automatisch an, dem anderen das schlechte Gewissen zu nehmen mit "nein, mach dir keine Gedanken, du wusstest es ja nicht......." kotz würg, was hat man dazu Lust. Aber in der Tat wird es noch genau solche Moment geben, an denen ich Leute treffe und die sich wundern mich zu sehen. Irgendwie war ich dann auch bedient für den Rest des Tages und sehr glücklich darüber, dass ich mittags schon abhauen durfte und mich mit Sport wieder auf Normalzustand bringen konnte. Es ist nicht leicht, aber ich hoffe auch diese Situationen werden leichter!

Im Moment bin ich irgendwie wieder mal sehr sehr traurig. Nicht so traurig, dass ich weinen muss, aber durch die Situation zurück am Schreibtisch zu sein, wird mir auf eine weitere Art deutlich gemacht, dass ich nicht Mutter werde. Im Moment ist es für mich unheimlich schwer Schwangere zu sehen, mit dem dicken Bauch und ihrer ganz besonderen Ausstrahlung. Es schmerz unglaublich! Ich vermisse meinen Bauch und das Gefühl der Schwangerschaft so sehr. Kleine Kinder hingegen erfreuen mich eher, weil sie so eine Leichtigkeit versprühen, was mir unheimlich gut tut, aber Schwangere machen mich traurig! Ich mag auch wieder dazu gehören.......ich bin so plötzlich aus dem Kreis rausgerissen worden....ich hoffe so sehr, dass 2015 endlich mal unser Jahr wird.

Eine Freundin von mir, die Mutter meines lieben Patenkindes, hat uns zur Beerdigung eine ganz liebe Karte geschickt und mit diesen Worten von der Karte beende ich auch meinen heutigen Post.

"Erinnerungen sind kleine Sterne, die tröstend in das Dunkel unserer Trauer leuchten"

Für alle, die ebenfalls traurig sind, eine dicke Umarmung und ein hoffnungsvolles "Wir schaffen das"!