Dienstag bin ich gut gelaunt und absolut optimistisch zur Vorsorge in die Praxis gegangen, mit dem Gedanken im Hinterkopf, wenn jetzt alles wie geplant ist, weihe ich meine Kollegen und meinen Chef ein! Noch Montag Abend beim Einölen hatte ich ein ziemliches Ziehen im Unterleib und war fest davon überzeugt, dass der kleine Wurm jetzt Gas gibt. Heute bin ich fest davon überzeugt, dass es da gestorben ist. Denn seit Dienstag ging es mir so wunderbar. Die Sonne schien, ich hatte keinen Schwindel mehr und alles war in rosa rot getaucht. Heute weiß ich warum........
Schon als meine Ärztin das Bild des Ultraschalls immer näher ran zoomte wußte ich, dass etwas nicht stimmte und ich wußte auch was. Das Herzchen schlug nicht!!! Ich saß da und starte auf den Bildschirm und dachte, Mensch Würmchen, zeig das Du da bist!!! Nichts.
Meine FÄ war selber sehr bestürzt und fand in diesem Moment ihren Job schei.......!!! Sie besorgte mir zu aller erst Taschentücher, die ich jedoch nicht brauchte, da ich wie versteinert auf dem Stuhl vor ihrem Schreibtisch saß. Noch als ich in der Praxis war, fand das erste Gespräch mit der Klinik in HH statt. Denn wir waren uns einig, die Ausschabung führt nur einer durch und das ist Dr. Nugent! Schnell hatte ich einen Termin, Donnerstag! Was ich absolut ablehnte, war die Fehlgeburt einzuleiten, das hätte ich nicht verkraftet. Ich wollte einfach kein Blut sehen. Ich hatte die ganze SS nicht einen Tropfen Blut verloren und wollte damit jetzt nicht anfangen und es immer mit der Fehlgeburt in Verbindung bringen.
Und die Vorstellung, dass mein Würmchen irgendwann im Klo vor mir liegt, fand ich gruselig! Der Tag selber war natürlich gelaufen, ich habe nur noch geweint, meine Freunde, die bereits vom Würmchen wußte, habe ich per SMS informiert, aber mit niemanden telefoniert. Der Schmerz war unglaublich groß, ich konnte keinen Satz zusammenfassen, ohne zu weinen. Mein lieber Mann, der zu diesem Zeitpunkt beruflich in Berlin war, setzte sich ins nächste Flugzeug, um bei mir zu sein. Auch die darauffolgenden Nächte hatte er wenig Schlaf, da ich zwar schlief, aber im Schlaf sehr wimmerte und er mich immer wieder sanft beruhigte!!!
Dann kam der Donnerstag. Dr. Nugent war selber sehr geknickt, dass es, nachdem ich so einen harten, langen Weg gegangen bin, so enden musste. Er hat noch mal einen Ultraschall gemacht, den Bildschirm von mir abgewandt (Danken Dr. Nugent!!), um sich vor der OP ein Bild zu machen. Traurig war, es war mein erster Ultraschall über die Bauchdeck :-(. Er bestätigte die Aussagen meiner FÄ, dass es wirklich deutlich zu klein wäre für die 10. Woche und das ich diese Fehlgeburt jetzt nicht durchleiden musste wegen Asherman, sondern das klar ist, dass schon bei der letzten Zellteilung, die die empfindlichste ist, etwas schief gegangen sein musste. Er erklärte mir, wie er vorgehen würde und was danach folgen würde. Nun kam der Moment, ich lag auf dem OP Tisch und der Zugang wurde gelegt. In diesem Augenblick rollte noch mal alles über mich, ich fing an zu zittern und mir stiegen die Tränen in die Augen. Die Narkoseärztin und die Schwester beruhigten mich, starteten schnell die Narkose und strichen mir bis ich eingeschlafen war über die Wange.
Als ich aufwachte wanderte meine Hand direkt zum Bauch und ich wußte, dass da jetzt nur noch Leere ist!
Dr. Nugent erklärte mir später, dass alles gut gelaufen sei, ich jetzt erst mal 10 Tage Antibiotika nehmen muss und evtl. 1-2 Monate Hormone. Dies sollte ich jedoch mit meiner FÄ abschließend besprechen. Meine FÄ muss dann auch einen Blick auf meine Schleimhaut haben für die nächsten 1-2 Monate. Er fand das alles sehr gut ausgesehen habe, aber das sie es beobachten soll und falls ihr etwas vom Aufbau komisch vorkäme, dann müsste er noch mal rein schauen. Wäre jedoch alles gut, spräche nichts gegen eine erneute Schwangerschaft! Die darauf folgende Tage verbrachte ich bisher hauptsächlich auf dem Sofa und versuche so langsam die Narben auf meiner Seele zu pflegen. Ich glaube, jede Frau, die das auch schon erlebt hat, wird mir zustimmen, wenn ich sagen, dass das ein Weg ist, der sehr sehr steinig ist! Aber auch diesen werde ich gehen, wie ich alle Wege gegangen bin und mein Optimismus, dass es wieder klappt, kehrt auch Stück für Stück zurück! Mich tröstet, dass mein Würmchen es sicherlich nur gut gemeint hat, denn offensichtlich war etwas nicht in Ordnung mit ihm und es ist somit freiwillig gegangen, damit seinen Eltern in eine paar Wochen die Entscheidung erspart bleibt, behindertes Kind ja oder nein! Danke mein Würmchen.......
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen