Donnerstag, 24. Juli 2014

Ein kleiner Einblick in die vergangenen drei Wochen

Ich bin noch nicht soweit das Erlebte niederzuschreiben und vermutlich werde ich es auch niemals tun, denn ich finde die letzten Momente mit unseren Zwergen sind sehr intime Momente und gehören nur uns vier.

Da sich jedoch einige von euch gefragt haben, was passiert ist, wo doch alles vorher weitestgehend ok war und im letzten Eintrag noch so positiv klang, möchte ich hiermit einen kurzen Einblick geben.
Es kam am 04. Juli zu einer für uns und auch allen Ärzten der Klinik unfassbaren, unerklärlichen, sehr plötzlichen stillen Geburt, nachdem sich der Muttermund einen Tag vorher geöffnet hatte, es dann letzten Endes am 04. Juli zu einem Blasensprung kam und die Wehen einsetzten und trotz Medikamente nichts mehr aufzuhalten war.
Niemals hätte ich gedacht, das erleben zu müssen, da es mir und den Zwergen, wie schon erwähnt, bis zuletzt super ging. Aber es geschah und für mich erscheint es teilweise noch so unwirklich!
Warum alles dann so schnell geschah, dafür gibt es keine medizinische Erklärung. Die vorher erwähnten Bakterien hatten damit nichts zu tun. Diese waren komplett harmlos und wären niemals behandelt worden, wären sie nicht aufgrund der Untersuchung bzgl. des Trichters entdeckt worden. Das es keine medizinische Erklärung gibt, ist für mich irgendwie ok. Denn noch mehr medizinische Diagnosen ertrage ich auch kaum noch und Vermutungen anzustellen hat ebenfalls wenig Sinn und bringt mir meine Zwerge auch nicht zurück. Und vll. ist es auch irgendwie gut zu wissen, dass die beiden bis zur letzten Sekunde fit und gut versorgt waren und es eben nicht zu einer Unterversorgung o.ä. gekommen ist, so dass man jetzt auf Ursachensuche gehen müsste.
Die einzige Erklärung die es gibt ist, dass für meinen Körper eine Zwillingsschwangerschaft zu viel war. Meine Zwerge waren bereits zu diesem Zeitpunkt schon so schwer wie ein Einling in der 28. SSW und auch mein Bauch etc. hatte diese Größe und das Gewicht. Alles zusammen war dann wohl einfach zu viel für meinen Gebärmutterhals. Dies ändert natürlich nichts daran, dass ich jede Sekunde dieser Schwangerschaft vermisse und für mich eine Zwillingsschwangerschaft noch immer das Unglaublichste ist, aber es lässt mich auch ein Stück nach vorne schauen und darauf hoffen, dass ich noch mal die Chance bekomme. Nach Aussage der Klinik und meine FÄ steht einer erneuten SS, natürlich erst wenn wir es verarbeitet haben und auch körperlich die Vorraussetzungen wieder gegeben sind, nichts im Wege. Wobei es dann nur ein Kind sein sollte, was bedeutet, dass wenn sich zwei befruchtungsfähige Eier am Tag der IUI zeigen, wir die Behandlung abbrechen sollten. Klar kann sich dann immer noch das Ei teilen, aber darauf hoffen wir jetzt mal nicht. Des Weiteren wird dann auch ein FTMV in Erwägung gezogen, was m.E. auch sinnvoll ist. Dies würde dann in Berlin bei Frau Ramsauer gemacht werden, die wohl die Spezialisten dafür sind und da ich bereits schon nach HH gefahren / geflogen bin, um beim besten Arzt bzgl. Asherman zu sein, ist es kein Thema für mich dies auch Richtung Berlin zu machen.
Soweit sind wir allerdings noch lange nicht! Am Freitag habe ich erst einmal meinen Kontrolltermin beim Gerinnungsspezialisten, da ich ja sechs Woche nach Geburt weiterspritzen muss und Freitag davon drei Woche rum habe und ein neues Rezept benötigen würde und jetzt in wenig darauf hoffe, nach drei Wochen schon aufhören zu können. Na mal schauen, was der Dr. morgen sagt.
Um 13 Uhr bin ich dann mit Dr. Nugent zu einem Telefonat verabredet. Ich hatte ihm das Geschehene geschrieben und ihm meine Angst mitgeteilt, dass durch die Ausschabung im Anschluss an die Geburt, das Thema Asherman von vorne los gehen könnte und ihn gefragt, wie er das sieht, ob er mich noch mal untersuchen will o.ä. Mal schauen, was er sagt.
Am 15. August habe ich dann meine Nachsorgeuntersuchung bei meiner FÄ und am 19. August ein Gespräch in der Kinderwuschklinik. Nicht das wir dann vorhaben direkt los zu legen, aber es schadet auch nichts mal mit dem Prof. das Geschehene durchzusprechen und die Zukunft zu klären.

Ihr merkt, mein lieber Mann und ich geben noch nicht auf irgendwann noch unser Wunder im Arm zu halten. Und ja, ich habe unglaubliche Angst davor und die Randbedingungen abzustecken ist das eine, es dann umzusetzen das andere. Denn wie hat meine FÄ so schön gesagt, man muss nicht nur wollen, man muss sich auch trauen und das trifft es ziemlich genau. Wir wollen, das steht außer Frage..........das trauen ist noch mit sehr viel Arbeit und Zeit verbunden!
Wenn dann alle Termine rum sind und ich nicht mehr spritzen muss, fahren mein lieber Mann und ich noch mal in den Urlaub, um auch einen räumlichen Abstand zu gewinnen. Und aufgrund meiner Erfahrung nach der ersten Fehlgeburt weiß ich, dass ich am meisten Kraft aus der Zeit gezogen haben, in der ich nur ich sein konnte. Keine Arzttermine, keine Hormone, keine Blutabnahmen, Ultraschalle oder gar OP´s.

Meine lieben Zwerge, ich vermisse Euch so unglaublich, aber ich weiß, dass ihr mit euren beiden Geschwistern zu mir und eurem Papa hinabseht und schützend die Hand über uns habt......ich liebe Euch so sehr!!!!! Eure Mama



2 Kommentare:

  1. Ja, das klingt sehr wahrscheinlich, dass der GMH einfach durch das Gewicht der beiden zu stark belastet war. Das ist auch meine Theorie zu meiner Fehlgeburt, die Ärzte hatten auch keine andere Ursache feststellen können und erschienen mir ziemlich ratlos. Aber ich kann Dir immerhin Mut machen: Beim nächsten Mal habe ich GANZ streng gelegen ab dem 5. Monat. Kein Duschen, waschen im Liegen, kein Essen kochen, nur zur Toilette aufstehen, aber so selten wie möglich. Kissen unter den Po zum Hochlagern. Es war eine lange, nervlich sehr anstrengende, Rückenschmerzenverursachende Zeit, in der mir fürchterlich langweilig war (konnte keine Emotionen in Filmen oder Internet ertragen, bekam dann gleich Vorwehen). ABER: Es hat sich gelohnt und ich habe es bis zur 34. Woche geschafft! Das Ergebnis quengelt heute den ganzen Tag schon herum! Das schaffst Du auch! Alles Gute und viel Zuversicht!

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  2. Ach herje, da hast Du ja auch einiges gemacht, um dein Wunder dann doch noch im Arm halten zu können. Danke für diese offenen Worte, es macht mir unglaublich viel Mut und ganz viel Hoffnung!!!!!!

    Liebe Grüße,
    Tanja

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