Montag, 15. Dezember 2014

Es sind noch immer zwei

Die Überschrift sagt ja eigentlich schon alles, es sind noch immer zwei Eier auf der gesunden Seite. Auf der linken Seite ist es noch eins, aber das ist ja völlig unrelevant. 
Ich hätte die Konstellation ja lieber umgekehrt gehabt, dann würde ich jetzt nicht vor so einem Konflikt stehen. Eins vielleicht vorweg, ich löse so oder so heute Abend aus, denn der Prof. meinte, er hätte es lieber, weil sonst die Gefahr von einer Gelbkörperzyste zu groß ist. Darauf habe ich so überhaupt keine Lust, deswegen steche ich heute Abend um 23 Uhr mal zu. Dadurch verlängert sich natürlich die Galgenfrist, bis wann wir uns entscheiden müssen, ob wir es wagen oder nicht. Ich habe jetzt mal alles so ausgemacht, als würden wir Mittwoch die IUI machen (10 Uhr), mein Prof. hat aber gesagt, ich kann noch bis 1 Minute vorher jederzeit absagen. Wobei eigentlich muss man fairerweise sagen, sprechen wir wohl eher über 1 1/2 Stunden vorher, denn mein lieber Mann hätte dann nämlich seinen Auftritt. Ihr merkt, die Entscheidung wird bis auf die letzte Minute hinausgezögert. Natürlich fälle ich die nicht alleine, mein lieber Mann denkt zur Zeit auch darüber nach, wie er es am liebsten hätte. Bei ihm sind es allerdings noch nicht mal unbedingt die gesundheitlichen Komponenten, sondern eher die emotionalen. Denn er ist sich nicht sichern, ob er eine Zwillings SS noch mal durchsteht, ohne daran zu denken, dass es eben nicht Valerie und Felix sind. Es ist eine Entscheidung, die beiden treffen müssen und jeder von uns nimmt sich gerade die Zeit, um drüber nachzudenken und heute Abend treffen wir uns am Tisch und breiten unsere Gedankengänge aus und kommen dann hoffentlich auf ein gutes Ergebnis für uns beide.

Ich war natürlich nicht ganz untätig, um die medizinischen Randbedingungen abzuklären und hab mich mit Frau Ramsauer unterhalten, die dann auch bei mir den FTMV machen würde. Sie sagt, dass wir die Zwerge verloren haben, hat vermutlich nicht nur den schwachen Gebärmutterhals als Grund, sonder eben auch Bakterien etc. Sie ist der Meinung, dass gegen eine erneute Zwillings SS nichts sprechen würde, denn mit Hilfe des FTMV würde ich die Kinder sicher nicht ein zweites Mal verlieren. Sie sagte aufgrund meiner Konisation, sei der Gebärmutterhals verkürzt, zusätzlich käme bei mir die Asherman Geschichte dazu, die dafür sorgt, dass der Gebärmutterhals nicht mehr die optimalen Voraussetzungen bietet für eine SS, denn er wurde durch die ganzen OP´s so in Mitleidenschaft gezogen, dass ich wohl nicht mehr genügend Schleim in der SS bilde, der als natürlicher Schutzmechanismus dient und Bakterien abhält, zudem hat er durch die Verkürzung seine Muskelkraft verloren, wie er es im normalen (langen) Zustand gehabt hätte. Beides bedingt so eine Geschichte, wie mir/uns passiert ist. Was natürlich super traurig an dem Gespräch war, war, dass ich meine Zwerge noch hätte, wenn wir den FTMV gemacht hätten. Darüber nachzudenken tut weh und ich versuche es auch zu vermeiden, klingt vll. hart, aber ich darf nicht zurückschauen, sondern nach vorne und muss die optimalen Bedienungen für einen glücklichen Ausgang schaffen. So und da kommen wir wieder an den Punkt der Entscheidung, optimal wären Zwillinge nicht. 

Der Prof. hat mir heute weder dafür noch dagegen geraten. Er sagte, generell sind Zwillinge eine größere Herausforderung, aber er glaubt auch daran, dass es mit dem FTMV zu schaffen ist. Er sagte bei einer IVF sei statistisch gesehen die Chance für Zwillinge gerade mal bei 10 %. Leider gäbe es so etwas nicht bei einer IUI. Da kommen wir dann wieder zu meinen Gedankengängen, dass es schon verrückt wäre, wenn es wieder passieren würde und vermutlich machen wir uns jetzt Gedanke mit einer Pro und Contra Liste und am Ende werde ich nicht mal mit einem Ei schwanger. 
Mal schauen, was mein lieber Mann heute Abend sagt. Eins vll. noch zum Schluss, die Schleimhaut hatte jetzt eine Höhe von 8,2 mm und bis zum Eisprung sind es ja noch zwei Tage, also wäre das zumindest schon mal etwas, was gerade optimal läuft!