Freitag, 19. Dezember 2014

31.12.2014

Nein, ich habe mich nicht im Datum geirrt. Das Datum steht für sehr viele wichtige und emotionale Momente, die an diesem Tag auf mich bzw. uns warten. Aber das der Reihe nach.

Am 31.12.2014 geht dieses Jahr zu Ende und vermutlich könnt ihr euch denken, bin ich nicht gerade böse darum, denn das Jahr war das furchtbarste Jahr, was ich je erleben musste. Da dachte ich, 2013 wäre es gewesen mit den zwei Fehlgeburten, aber nein, das Schicksal hatte noch mehr mit uns vor und das Jahr 2014 legte noch mal einen oben drauf. Ich denke, warum es das schlimmste Jahr meines Lebens war, dazu muss ich nichts mehr schreiben, aber ich möchte auch nicht hinten runter fallen lassen, dass es auch ein wunderbares Jahr war, denn ich wurde schwanger, ich durfte meine SS genießen und alle Dinge tun, die man sich immer ausgemalt hatte, entspannt morgens ohne Stress ein paar Bahnen im Schwimmbad ziehen, sich mit dem besten Ehemann der Welt mittags bei Sonnenschein zum Mittagessen treffen, wildes Babysachen shoppen in New York zelebrieren, mit Freundinnen gemütliche Spaziergänge machen, Zukunftspläne schmieden usw. all dies waren auch die wunderbarsten Momente in meinem Leben und ich möchte auch sagen, so furchtbar der 4. Juli auch war, aber ich habe meine Zwerge im Arm halten dürfen und dieser Moment war schrecklich und wunderschön zugleich und kann mir niemand mehr nehmen. Von daher möchte ich einfach das Jahr 2014 nicht nur als schrecklich und unnötig zu Ende gehen lassen, sondern auch die positiven Momente anerkennen. Zudem habe ich wunderbare Menschen kennengelernt und auch die, die ich bereits kannte, noch mal auf eine ganz andere, berührende Art und Weise und auch dafür danke ich dem Jahr 2014.

So, am 31.12.2014 geht nicht nur ein Jahr zu Ende, nein es klopft auch ein neues Jahr an. Ein Jahr in das ich positiv und hoffnungsvoll blicke und auf das ich mich auch ein Stück freue. Ich habe zurück in mein Leben gefunden, gehe gerne zur Arbeit, genieße jeden Augenblick mit meinem lieben Mann zu zweit (dank Arbeit sehr rar), verbringe ganz wunderbare Momente mit Freunden und freue mich, dass es mir gesundheitlich wieder so gut geht, dass wir unser Wunder 2015 auch wieder angehen konnten.

31.12.2014 wird auch ein großer, emotionaler Moment werden, denn das ist der Tag, an dem ich erfahren werde, ob wir wieder Eltern werden, oder ob das Leben uns noch ein wenig in die Versuchsschleife schickt. Wir haben nach vielem hin und her uns für die IUI am Mittwoch entschieden und ich muss sagen, ich fühle mich gut mit der Entscheidung. Sicher, und da möchte ich mir auch selber nichts vormachen, hoffe ich darauf, dass es lediglich ein Ei geschafft hat, aber sollte es nicht so sein, denke ich mittlerweile, ist das unser Schicksal und diesem werden wir uns mit hochgekrempelten Ärmel stellen.

Ihr merkt, der 31.12.2014 wird ein Tag, an dem viele Gefühle und Momente, seien sie zukünftige oder vergangene, aufeinander treffen. In diesem Sinne verabschiede ich mich jetzt schon mal von euch und wünsche euch eine wunderschöne Weihnachtszeit, auch wenn sie bei einigen von uns nicht so ist, wie wir uns das gewünscht haben, aber trotz allem wurde vor ganz vielen Jahren an diesem Tag ein Kind geboren und das sollte uns ein wenig glücklich und zufrieden stimmen und uns daran glauben lassen, dass auch wir dieses Wunder noch erleben dürfen. Ich möchte aber auch die nicht vergessen, die bereits ihr Wunder im Arm halten dürfen........genießt es in vollen Zügen für uns mit!

Frohe Weihnachten und einen Guten Rutsch ins Jahr 2015!

Montag, 15. Dezember 2014

Es sind noch immer zwei

Die Überschrift sagt ja eigentlich schon alles, es sind noch immer zwei Eier auf der gesunden Seite. Auf der linken Seite ist es noch eins, aber das ist ja völlig unrelevant. 
Ich hätte die Konstellation ja lieber umgekehrt gehabt, dann würde ich jetzt nicht vor so einem Konflikt stehen. Eins vielleicht vorweg, ich löse so oder so heute Abend aus, denn der Prof. meinte, er hätte es lieber, weil sonst die Gefahr von einer Gelbkörperzyste zu groß ist. Darauf habe ich so überhaupt keine Lust, deswegen steche ich heute Abend um 23 Uhr mal zu. Dadurch verlängert sich natürlich die Galgenfrist, bis wann wir uns entscheiden müssen, ob wir es wagen oder nicht. Ich habe jetzt mal alles so ausgemacht, als würden wir Mittwoch die IUI machen (10 Uhr), mein Prof. hat aber gesagt, ich kann noch bis 1 Minute vorher jederzeit absagen. Wobei eigentlich muss man fairerweise sagen, sprechen wir wohl eher über 1 1/2 Stunden vorher, denn mein lieber Mann hätte dann nämlich seinen Auftritt. Ihr merkt, die Entscheidung wird bis auf die letzte Minute hinausgezögert. Natürlich fälle ich die nicht alleine, mein lieber Mann denkt zur Zeit auch darüber nach, wie er es am liebsten hätte. Bei ihm sind es allerdings noch nicht mal unbedingt die gesundheitlichen Komponenten, sondern eher die emotionalen. Denn er ist sich nicht sichern, ob er eine Zwillings SS noch mal durchsteht, ohne daran zu denken, dass es eben nicht Valerie und Felix sind. Es ist eine Entscheidung, die beiden treffen müssen und jeder von uns nimmt sich gerade die Zeit, um drüber nachzudenken und heute Abend treffen wir uns am Tisch und breiten unsere Gedankengänge aus und kommen dann hoffentlich auf ein gutes Ergebnis für uns beide.

Ich war natürlich nicht ganz untätig, um die medizinischen Randbedingungen abzuklären und hab mich mit Frau Ramsauer unterhalten, die dann auch bei mir den FTMV machen würde. Sie sagt, dass wir die Zwerge verloren haben, hat vermutlich nicht nur den schwachen Gebärmutterhals als Grund, sonder eben auch Bakterien etc. Sie ist der Meinung, dass gegen eine erneute Zwillings SS nichts sprechen würde, denn mit Hilfe des FTMV würde ich die Kinder sicher nicht ein zweites Mal verlieren. Sie sagte aufgrund meiner Konisation, sei der Gebärmutterhals verkürzt, zusätzlich käme bei mir die Asherman Geschichte dazu, die dafür sorgt, dass der Gebärmutterhals nicht mehr die optimalen Voraussetzungen bietet für eine SS, denn er wurde durch die ganzen OP´s so in Mitleidenschaft gezogen, dass ich wohl nicht mehr genügend Schleim in der SS bilde, der als natürlicher Schutzmechanismus dient und Bakterien abhält, zudem hat er durch die Verkürzung seine Muskelkraft verloren, wie er es im normalen (langen) Zustand gehabt hätte. Beides bedingt so eine Geschichte, wie mir/uns passiert ist. Was natürlich super traurig an dem Gespräch war, war, dass ich meine Zwerge noch hätte, wenn wir den FTMV gemacht hätten. Darüber nachzudenken tut weh und ich versuche es auch zu vermeiden, klingt vll. hart, aber ich darf nicht zurückschauen, sondern nach vorne und muss die optimalen Bedienungen für einen glücklichen Ausgang schaffen. So und da kommen wir wieder an den Punkt der Entscheidung, optimal wären Zwillinge nicht. 

Der Prof. hat mir heute weder dafür noch dagegen geraten. Er sagte, generell sind Zwillinge eine größere Herausforderung, aber er glaubt auch daran, dass es mit dem FTMV zu schaffen ist. Er sagte bei einer IVF sei statistisch gesehen die Chance für Zwillinge gerade mal bei 10 %. Leider gäbe es so etwas nicht bei einer IUI. Da kommen wir dann wieder zu meinen Gedankengängen, dass es schon verrückt wäre, wenn es wieder passieren würde und vermutlich machen wir uns jetzt Gedanke mit einer Pro und Contra Liste und am Ende werde ich nicht mal mit einem Ei schwanger. 
Mal schauen, was mein lieber Mann heute Abend sagt. Eins vll. noch zum Schluss, die Schleimhaut hatte jetzt eine Höhe von 8,2 mm und bis zum Eisprung sind es ja noch zwei Tage, also wäre das zumindest schon mal etwas, was gerade optimal läuft!

Freitag, 12. Dezember 2014

Irgendwie freut man sich und doch irgendwie nicht

Es ist ja schon eine zeitlang vergangen, seit meinem letzten Eintrag. Ich habe wieder fleißig seit dem letzten Post Nadeln in meinem Körper platziert und mich mit den Nebenwirkungen rumgeschlagen. Aber da ich die letzten Tage, vor meinem heute beginnenden Urlaub, an der Arbeit noch so einiges wegarbeiten musste, wurden die Nebenwirkungen zur Nebensache. Ich war dann am Mittwoch zum ersten Ultraschall. Die Schleimhaut war noch relativ niedrig, aber die Eiproduktion lief bereits auf Hochtouren. Auf der linken Seite war ein Ei mit 11 mm (was interessiert mich links ;-)) und auf der rechten Seite war ein Ei mit 12 mm und noch etwas mit 12 mm, wo er sich nicht ganz sicher war, ob es Reste vom letzten Zyklus sind, oder ein zweites Ei. Da er mit dem zweiten Ultraschall nicht bis Montag warten wollte und ich aber an seinen präferierten Samstag nicht kann, war ich heute schon wieder dort. Was soll ich sagen, die Schleimhaut bewegt sich noch immer bei 5 mm, aber sie ist ja bekannterweise ziemlich faul und bewegt sich ganz langsam nach oben, so dass ich dies bzgl. noch optimistisch bin. Das linke Ei hat sich auf 15 mm vergrößert und auf der rechten Seite hat sich leider dieses undefinierbare Etwas als ein zweites Ei rausgestellt und beide haben ebenfalls eine Größe von 15 mm. So, jetzt würden sich vermutlich alle freuen und juhu schreien, weil eben die Chancen so gut stehen.........ja, die Chancen auf Zwillinge und das heißt es zu vermeiden. Aus diesem Grund setzen wir jetzt meine Puregondosis runter und hoffen, dass sich die zwei Eier noch zu einem großen Ei entwickeln. Am Montag muss ich wieder hin und dann wird man sehen, auslösen oder Abbruch!

Dies hat mich heute ganz schön durcheinander in meinem Kopf gemacht und ich habe mich gefragt, wo ist denn der super Kokon aus dem letzten Zyklus, wenn man ihn mal braucht? Vor dieser Situation hatte ich ziemlich Angst, denn in meinem Kopf herrscht seit heute Morgen Chaos, denn ich darf keine Zwillinge mehr bekommen und es ist ganz klar, dass es zum Abbruch kommen sollte, wenn zwei sprungreife Eier da sind, aber irgendwas in meinem Kopf schreit ziemlich laut, dass es schon mit dem Teufel zugehen sollte, wenn wieder beide Eier befruchtet werden und sich einnisten würden. Es würde aber vll. die Chance erhöhen, dass eins der beiden es wenigstens macht. Also stecke ich jetzt gerade in einer Zwickmühle, die ich niemals haben wollte und wo ich immer mir gedacht habe, dass ich mich damit erst auseinandersetze, wenn diese Situation eintritt. Jetzt ist sie eingetreten und ich weiß, ich muss mich gegen einen Versuch entscheiden, auch wenn alles in mir nach etwas anderem schreit. Bitte, bitte liebes Universum, sorge dafür, dass es sich am Montag von alleine löst und vll. doch noch die linke Seite die Oberhand gewonnen hat und wir deswegen abbrechen müssen, oder weil die zwei Eier sich zu einem zusammengetan haben und deswegen einem Versuch nichts mehr im Wege steht. Ich kann momentan eigentlich mal wieder nichts anderes machen, als abwarten und die mich gerade anschreiende Stimme zu ignorieren und meine Vernunft um Hilfe zu bitten. Es bleibt also mal wieder spannend!

Mittwoch, 3. Dezember 2014

Es geht wieder los

Ich habe heute Nacht, wie es sich gestern schon angedeutet hat, meine Regel bekommen und direkt heute Vormittag mit der Klinik telefoniert und ich soll am 3. ZT, also am Freitag, wieder anfangen zu spitzen und am kommenden Mittwoch um 8:20 Uhr zum Ultraschall zu ihm kommen. Jetzt bin ich wirklich am überlegen, ob ich nicht von mir aus bereits morgen anfange zu spitzen, denn wir haben bisher an ZT 2 angefangen, um die Chance zu erhöhen, dass die gesunde Seite an der kaputten Seite vorbeizieht, wenn man früh genug damit startet diese zu puschen. Natürlich will man ja nichts gegen die Verordnung des Arztes machen, aber bisher haben wir es auch so gemacht, zumindest seit der Geburt, davor haben wir in der Tat immer an ZT 3 begonnen. Ich werde einfach mal in mich gehen heute Nacht und morgen und dann spontan morgen Abend entscheiden.
Ansonsten ist die Regel ganz unauffällig in meinen Tag geschlichen. Mir geht es gut und ich habe zum ersten Mal nicht unter dem Eisenverlust durch die Blutung zu leiden, so wie es bisher war. Also bin ich jetzt mal positiv gestimmt, dass sich meine Eisenwerte wieder in der Norm bewegen.
Was die Gefühle zum Negativ angehen, kann ich nur sagen, dass der Kokon weitestgehend gute Arbeit geleistet hat. Mir geht es gut und ich hoffe auf einen neuen Versuch.

Ich werde mich nun nicht mehr jeden Tag melden, was auch echt anstrengend war, aber sobald der erste Ultraschall sattgefunden hat, werde ich wieder berichten.

Dienstag, 2. Dezember 2014

Alles auf Anfang

So, heute Nacht habe ich zwar noch geschwitzt, aber heute Morgen hatte ich die ersten Ansätze einer Blutung und somit gehe ich fest davon aus, dass sie pünktlich morgen eintrifft und das Schwitzen dann hoffentlich endlich ein Ende hat. Ich mag nach einer Woche auch endlich mal wieder durchschlafen.......gääääääähhhhnnnnn!
Ich werde dann morgen in der Klinik anrufen und gehe dann mal davon aus, dass es am Donnerstag wieder mit Puregon losgeht. Ich werde aber beim Prof. mal ansprechen, dass ich es schon seltsam finde, dass ich nicht wie früher zwei Tage vor Einsetzen der Regel nachts anfange zu schwitzen, sondern schon eine Woche vorher und das damit logischerweise schon eine Woche vorher die Hormonwerte fallen. Ich würde gerne mal nach dem Eisprung die Hormonwerte überprüfen lassen und das werde ich mal mit ihm besprechen. Das geht er sicherlich mit, denn ich hab keine Lust darauf meine 3 IUI Versuche zu verbrauchen und dann hatte ich nie eine Chance auf eine Einnistung, weil die Hormone Probleme bereiten und ich hab das Gefühl, das tuen sie nämlich.
Ich habe ansonsten keinerlei Probleme, kein Ziehen, nichts, aber genau so läuft meine Regel meistens ab. Ansonsten geht es mir gut, ich bin nicht traurig, dass der Versuch nicht gleich geklappt hat, sondern eher optimistisch, dass es bald klappen wird. Diesen Optimismus muss ich mir zwar zwischendurch immer wieder in Erinnerung rufen, aber meist funktioniert er ganz gut und da ich ja jetzt eine Woche lang das bevorstehende Negativ doof und ungerecht finden konnte, ist pünktlich zu Regelbeginn der Optimismus wieder da.

Montag, 1. Dezember 2014

Zweites, untrügliches Zeichen

Ich habe selbstverständlich heute Nacht wieder geschwitzt und heute Morgen hat auch meine Tempi einen Absturz hingelegt, damit ist alles gesagt. Hatte nämlich ab Freitag mal wieder morgens die Tempi gemessen und da ich weiß, wie sie sich zum Ende hin bei mir verhält, wenn eine SS vorliegt, genauso wie wenn keine SS vorliegt, ist der Abfall der Tempi am heutigen Morgen ein untrügliches Zeichen für die Regel. Aber was soll ich sagen, es ist ok. Der Vorteil am frühzeitigen Schwitzen in der Nacht ist, dass man sich auch frühzeitig an das Negativ gewöhnen kann. Jetzt hoffe ich nur noch, dass die Regel auch pünktlich Mittwoch eintrudelt, so dass ich wieder starten kann. Ihr dürft mir aber weiterhin gerne die Daumen drücken, nur dieses Mal nicht für ein Positiv, sondern dafür, dass ein erneuter Versuch vor Weihnachten noch mal klappt und wir nicht wieder abbrechen müssen. Aber um dieser ganzen Geschichte mit den täglichen Eintragungen in mein Tagebuch trotzdem treu zu bleiben, werde ich weiterhin bis die Regel einsetzt berichten. Bis dahin, genießt euren Abend!

Ach und vll. noch kurz der Vollständigkeitshalber, ich merke nichts, absolut nichts, kein Ziehen nichts was auf die Regel hindeutet, außer eben das bereits oben erwähnte und so bin ich es gewöhnt.