Sonntag, 8. Februar 2015

Auf der Suche nach dem Licht am Ende des Tunnels

Was soll ich sagen, bevor die Fahrt wieder starten konnte, war sie auch schon wieder vorbei. Ich war beim ersten Ultraschall und es war deutlich zu sehen, dass sich die Party wieder nur auf der linken Seite abspielt und somit haben wir wieder abgebrochen. Das hat mich an diesem Tag dann doch so aus der Bahn geworfen, dass ich den Tag nach dem Termin in der Kinderwunschklinik einfach nur weinend nachhause bin und mir für den restlichen Tag die Decke über den Kopf gezogen habe. Als ich mich dann nach ein paar Tagen wieder gefangen hatte, kam die Nachricht von einer mir sehr nahstehenden Freundin, dass sie wieder schwanger sei. Ich wusste, dass sie begonnen hatten (1. Zyklus) an einem zweiten Kind zu basteln, aber dass das so schnell ging, quasi im Vorbeigehen und vor allem an mir vorbeiziehend, damit hat wohl niemand gerechnet. Obwohl, niemand wäre gelogen, denn ich hatte schon die ganze Zeit das feste Gefühl, dass es direkt klappt. Diese Nachricht hat mir dann den nächsten Schlag in der Woche versetzt, auch wenn ich mich natürlich über jedes Wunder das entsteht freue...........aber..........ich denke, ihr werdet meine Gefühle verstehen können.
Das Gute ist, dass meine Freundin meine Gefühle vollkommen verstehen kann und sie keinerlei Erwartungen an mich hat und mir jeden Freiraum für Ungerechtigkeitsgefühle gibt, jedes Gefühl aushält, egal ob Wut oder Trauer und jeden Abstand verstehen kann den ich brauche, um damit umgehen lernen zu können. Das nächste Mal wird es spannend, wenn sie zum ersten Ultraschall geht, denn sie hatte zwei Eier beim Eisprung und ihr könnte euch sicher vorstellen, worin jetzt meine Angst besteht. Das wäre wirklich hart für mich, wenn das eintreten würde, was ich befürchte!
Jedoch gab es, neben all den schwer aushaltbaren Ereignissen diese Woche auch schöne Nachrichten, denn eine Freundin von mir, die ebenso einen schweren Weg hinter sich hat wie wir ihn erleiden mussten, hat mehr als positive Momente in Ihrem Kinderwunschzyklus erleben dürfen und dass stimmt mich glücklich und gibt mir Hoffnung darauf, dass es auch eine Belohnung für all das gibt, was die ein oder andere unter uns schon bewältigen musste.
Ich werde jetzt mal wieder mich bis zur Regel durch den Tag bringen und dann neu starten und neue Hoffnung in den Zyklus legen, dass es endlich mal wieder zu einem Versuch kommt. Das ein Versuch im Negativ endet, damit kann ich noch ganz gut umgehen, denn das passiert, aber diese ständigen Abbrüche werden für mich immer weniger aushaltbar. Man fühlt sich wie ein Marathonläufer, der super gut durchstartet, die Strecke auch einigermaßen leicht bewältigt und kurz vorm Ziel einen Wadenkrampf bekommt und dieser ihn leider zum Aufgeben zwingt und dabei noch mit angucken muss, wie alle anderen an ihm vorbeiziehen. Genau dieses Gefühl werde ich nicht mehr lange bewältigen können. Es wirft mich einfach immer mehr aus der Bahn. Aus diesem Grund bin ich jetzt mit meinem Prof. so verblieben, dass wir den einen IUI Versuch, den wir noch von der KK haben, nutzten und dann den Antrag für eine IVF/ICSI stellen, damit ich wenigsten jeden Zyklus die Chance bekomme ihn auch nutzen zu können.
Parallel dazu werden wir uns jetzt auch wieder etwas mehr um Plan B kümmern und ich erhoffe mir dadurch, auch mal wieder ein Licht am Ende des Tunnels sehen zu können!